Meine Vorbereitung für die verrückte Fahrradgolftour
Ganz nach dem Motto „aller Anfang ist schwer“ und natürlich Corona zum Trotz habe ich nun am 23.03.20 mit dem Training für meine etwas durchgeknallte Fahrradgolftour begonnen. Meine Frau meint ja eh, dass es egal ist, ob ich die Tour planmäßig durchführen kann, denn Training schadet ja angeblich nie. Alter Schwede, was ist man doch mit 50 jungen Jahren für ein steifer Knochen.
Die erste Woche führte mich an einige Golfplätze in meiner näheren Umgebung. So habe ich mir die Corona-Rasenpflege an folgenden Golfclubs angesehen:
- GolfPark Weidenhof
- Golfanlage Gut Wulfsmühle
- RedGolf Quickborn
- Fairway Golf Peiner Hof
- Golfclub Gut Haseldorf
- Golfclub An der Pinnau
Und überall gab es das gleiche Bild: GESPERRT. Ein Jammer bei dem schönen Wetter. Da hat mein Golferherz geblutet. Das kann ich Euch sagen.
Immerhin sind nach der ersten Trainingswoche etwas mehr als 90 Fahrradkilometer zusammengekommen. Für den Anfang nicht schlecht. Sogar meine körperliche Verfassung lässt mich optimistisch auf meine Tour schauen. Dann ist die Streckenlänge von 90 km zwar eine Tagestour, aber es ist ja erst die erste Trainingswoche und Luft nach oben soll ja sein.
Trainingswoche 2 – schwerfällig
Ich habe mir vorgenommen, dass ich jede Woche meine weiteste Tagesstrecke um 20 km verlängere. Doch nach der ersten Trainingswoche musste ich mich erst einmal zwei Tage erholen. Puh, die letzte Woche war doch etwas anstrengend. Das merkt man erst, wenn man mal etwas pausiert. Die Beine sind schwer, der Körper unwillig. Vielleicht hätte ich in den letzten zehn Jahren doch etwas regelmäßiger Sport treiben sollen ?.
Es ist noch eine Weile hin, bis meine Tour startet und so habe ich es in der zweiten Trainingswoche etwas langsamer angehen lassen. Ich habe insgesamt weniger Kilometer abgerissen, aber dafür war ich dann doch jeden Tag in Bewegung.
Einen Tag bin ich gemütlich mit meiner Familie um den Ort gefahren. Am nächsten Tag war ich mit meinem Sohn joggen und natürlich habe ich auch meine eigene Trainingstour mit dem Fahrrad absolviert.

Das Wetter war die ganze Woche ziemlich ungemütlich und windig. So wie man es sich im April halt vorstellt. Tja, was soll ich sagen? Wenn ich ehrlich bin, hat das meinen Trainingseifer leider etwas gebremst. Immerhin habe ich den renommierten Golfclub „Gut Kaden“ beradelt und mein angestrebtes Ziel von 40 Tageskilometern erreicht.
Und noch was Tolles habe ich in dieser Woche gemacht! Ich habe mein #stayathome-Golfequipment aufgerüstet. Fast jeden Tag kam ein schönes Paket für mich an. Mein Sohn und meine Frau haben schon ganz neidisch geschaut, wenn der Paketbote geklingelt und das Paket kontaktlos vor die Tür gelegt hat. Aber was soll man sagen… ätsch, das war alles für mich und meine Golfkarriere. Und so ging auch diese Woche zu Ende.
Trainingswoche 3 – es läuft
Wow, für diese Woche war tolles Wetter angekündigt. Beste Voraussetzungen für weitere Trainingsrunden.
Ich war in meiner dritten Trainingswoche. Für ein bisschen Abwechslung sorgte mein Kumpel Thorsten. Er hat mich in dieser Woche zweimal auf meinen Runden begleitet. Natürlich mit Abstand, wie es sich zurzeit gehört.
Gleich Anfang der Woche starteten wir in Richtung Rantzauer See nach Barmstedt. Thorsten war mit seinem Mountainbike unterwegs und ich genoss die Vorteile des Rennradfahrens. Natürlich hat das Rennrad nicht nur Vorteile, schon nach wenigen Kilometern strauchelte ich über eine Bodenwelle. Nicht weiter schlimm und weiter ging es. Die Fahrradwege sind leider oft nicht rennradtauglich und die Autofahrer mögen einen auf den Straßen auch nicht wirklich. Also muss man häufig abwägen, welchen Untergrund man wählt. Und kurz vor Barmstedt wählte ich wohl den falschen. Im Schatten hatte ich eine Bodenwelle sowie ein dahinter liegendes Schlagloch übersehen. Mir verriss es den Lenker, ich versuchte mich gewaltsam aufrecht zu halten, doch dann kam mir ein Baum entgegen und ich ließ mich gerade noch rechtzeitig abwärts in einen trockenen Bachlauf fallen. Zum Glück passierte weder mir noch dem Fahrrad etwas. Einmal Luft holen und dann setzten wir die Tour fort. Der Schreck saß jedoch tief und die Prellungen spürte ich noch einige Tage später. Aber es half nichts.

Es ging weiter, immer den Trainingsplan im Hinterkopf. Immer weiter in die Pedale treten und dann immer gegen den Wind. Klar, wir sind in Norddeutschland und da ist wirklich oft Wind aber manchmal und ich muss sagen, meistens beim Fahrradfahren, wäre weniger wirklich mehr. Ich verabschiedete mich von Thorsten und trotz aller Umstände hatte ich am Ende knapp 60 km getrackt. Wir wollten gleich am nächsten Tag eine neue Tour in Angriff nehmen.
Und so fuhren wir tags darauf wieder frohen Mutes los. Mit unseren Mountainbikes, diesmal die sicherere Variante, ging es durch den Klövensteen, einem Naherholungsgebiet zwischen Pinneberg und Hamburg. Wir sahen einige Spaziergänger und auch den ein oder anderen Reiter. Alle mit Abstand. Der Abstand zwischen den Menschen bringt einem der Coronavirus dann doch immer wieder ins Gedächtnis zurück. Ich hoffe wirklich sehr, dass ich nicht „umsonst“ trainiere, aber planbar ist momentan nichts.
Einen besonders schönen Abschluss erhielt die Trainingswoche mit einer Fahrradtour rund um Itzehoe auf der mich diesmal mein Vater begleitete. Ich konnte auf dieser Tour zum ersten Mal mein „Tourbike“ nutzen. Also das Fahrrad, mit dem ich auch wirklich auf der Tour fahren werde. Da ich einiges an Gepäck dabeihaben werde und ich nicht mehr der allerjüngste Hüpfer bin, habe ich mir das E-Bike meines Vaters dafür ausgesucht. Damit bin ich also das erstmal losgedüst und mein Vater fuhr konventionell auf einem Damenrad hinterher.

Den Mittagsschlaf hinterher hatte er sich redlich verdient. Mit kurzer Zwischenstation am Golfclub Schloss Breitenburg sind wir über 30 Kilometer gefahren. Ich war zufrieden und freue mich jetzt noch mehr auf meine Tour. Aber jetzt ging es erstmal nach Hause. Dort habe ich gemütlich mit der Familie den Abend mit etwas Grillgut ausklingen lassen und später von geöffneten Golfplätzen geträumt.

Lasst es Euch gut gehen und wir hören!
Viele Golfgrüße
Euer Dirk
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