Trainingswoche 4 – LÄUFT

Dirk mit dem Rennrad an Gut Wulfsmühle

Aufraffen und los

Die Zeit vergeht schnell, auch wenn man gerade etwas eingeschränkt in vielen Dingen ist. Dafür bin ich mit der Gartenarbeit schon viel weiter als in den letzten Jahren und auch mit der Familie öfter mit dem Fahrrad unterwegs.

Ich habe, nach meiner Einschätzung, eine große Eigenmotivation aber, da muss ich ja auch ehrlich sein, auch eine große Pausenmotivation. So habe ich mir nach der letzten Woche nochmal zwei Tage Pause gegönnt. Was nicht heißt, dass ich mich an den Pausentagen gar nicht sportlich bewege. Meistens bin ich an solchen Tagen gemütlich mit der Familie unterwegs. Das sind dann lockere Einheiten mit dem „normalen“ Fahrrad, um in Bewegung zu bleiben.

Am Mittwoch war es dann wieder soweit. Ich wollte und musste wieder etwas mehr tun. Für diese Woche hatte ich mir vorgenommen, eine Tour über 80 km zu fahren. Diese Strecke ist bei den derzeitigen Windverhältnissen in Norddeutschland ganz schön anspruchsvoll, zumindest für mich. Ich saß am Mittwochmorgen also etwas unschlüssig im Wohnzimmer und beobachtete den böigen Wind draußen. „Entweder fahre ich die Strecke heute oder gar nicht mehr diese Woche“, sagte ich zu mir. Da war sie dann doch wieder da, die Eigenmotivation. Leider nur ein bisschen, aber es reichte, um noch relativ lustlos aufs Rennrad zu steigen. Und siehe da, bereits nach wenigen Metern war ich wieder im ambitionierten Trainingsmodus und ich trat kräftig in die Pedale.
Ich hing so meinen Gedanken nach und ehrlich gesagt, hat mich das derzeitige Coronathema doch beschäftigt. Ob ich die Tour überhaupt am 7. Mai starten kann, ist mehr als fraglich. Drückt mir die Daumen!

Aber ich sehe das jetzt positiv: Jeder Tag, den mich Corona später starten lässt, ist ein weiterer Trainingstag ? Mit diesen Gedanken habe ich tatsächlich eine Etappe von gut 83 km zurückgelegt. Schlimmer als die lange Strecke war für mich die gebückte Haltung auf dem Rennrad. Der Nacken tat mir noch zwei Tage später weh. Alter Schwede, im Alter wird nichts besser.

Vom Rennrad zum E-Bike

Das Ende der vierten Trainingswoche ist erreicht, es ist Sonntagmorgen. Die Nachbarschaft schläft noch und selbst meine Familie hat sich noch einmal im Bett umgedreht. Die Sonne war um 8:30 Uhr bereits lange aufgegangen, aber es lag noch eine frühlingshafte Frische in der Luft. Die gefühlte Temperatur lag zwischen 6 und 8 Grad und ich stand abfahrbereit in Fahrradklamotten und mit zwei Trinkflaschen ausgerüstet vor meinem Rennrad. Heute sollte es soweit sein. Ich wollte meine längste Trainingsetappe zur Vorbereitung auf meine Fahrradgolftour fahren. Diese sollte mindestens 100 km lang sein. Geplant hatte ich rund 50 km Richtung Itzehoe und wieder zurück. So schwang ich mich hoch motiviert auf mein Rennrad. Meine Streckenplanungs-App führte mich erst einmal über unbefestigte Wald- und Forstwege. Das war mit meinem Rennrad nicht gerade optimal. Ich muss unbedingt die Einstellungen zur Auswahl der Streckenbeschaffenheit in meiner Outdooractive-App ändern. Ich werde berichten, ob ich das geschafft habe. Auf alle Fälle war ich an diesem Morgen schon nach zwei Kilometern etwas genervt. Zumindest strahlte die Sonne eine angenehme Wärme ab, der Himmel leuchtete blau und meine Laune wurde dann doch mit jedem Trainingskilometer besser.

In Horst, einem Ort zwischen Elmshorn und Itzehoe, angekommen, wurde ich von einer langgezogenen Baustelle begrüßt. Ich musste abrupt bremsen, kam nicht rechtzeitig aus der Klickpedale und fiel wie eine Bahnschranke zu Boden. Nicht schon wieder, dachte ich und na toll, das Knie etwas aufgeschlagen. Aber wie heißt es doch so schön? Mund abwischen und weiter geht’s. Da die Baustelle eine Durchfahrt nicht zuließ, musste ich ein Stück schieben. Nach rund einem Kilometer konnte ich mich wieder auf mein Rad schwingen und weiter ging es mit rund 25 km/h. Kurz vor Neuenbrook erreichte ich erneut eine Baustelle. Ich wurde in Richtung Krempe nach Kremperheide und Itzehoe umgeleitet. So kamen dann noch ein paar Kilometer mehr auf den Tacho, aber Training ist ja alles.

In Itzehoe angekommen, wurde ich herzlich von meinen Eltern auf einem Parkplatz empfangen. Mit Sicherheitsabstand standen wir uns gegenüber und ich erhielt kontaktlos einen leckeren, frischen Kaffee, einen Apfel und eine Banane. Das tat gut.

Dirk isst Banane

Ich tauschte mein Rennrad gegen das Tour-E-Bike, mit dem ich dann auch die Tour fahren werde und fuhr los Richtung Heimat. Jetzt hatte ich es mit einer steifen Brise von vorn zu tun und war froh über das E-Bike. Auch die aufrechtere Haltung tat meinem Nacken gut. Am Ende meiner Tour hatte ich knappe 111 km getrackt. Damit war ich sehr zufrieden.

Gemütlich ließ ich den Tag am Grill ausklingen und verabredete mich mit meinem Vater zum Bikewechsel für die nächste Woche.

Ich hoffe ihr seid und bleibt gesund und munter.

Bis bald!
Viele Grüße

Euer Dirk

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