Vom Golfplatz zur Berghütte

es wird gewandert

Einmal im Jahr treffe ich mich mit Ex-Kollegen aus München zu einer Wander- oder Skitour im Zillertal. Nun war es mal wieder soweit: Wandern war angesagt. Allerdings versuche ich meine Touren immer mit einem Golfplatz zu verbinden. Und so spielte ich vorher noch eine Runde bei GolfCity in München-Puchheim.

Am Donnerstag klingelte um 5 Uhr mein Wecker. Etwas schlaftrunken packte ich meine letzte Sachen ins Auto, um in den Süden zu starten. Leider war ich noch nicht sehr weit gekommen, als ich im Radio die Meldung erhielt, dass die A7 in Richtung Süden kurz vor Hannover aufgrund eines Waldbrands voll gesperrt war. Meine Vorfreude wechselte in eine betrübliche Stimmung. Ich weiß nur zu gut, was es heißt, Vollsperrungen zu umfahren. Es war jedoch halb so schlimm. Mit einem Umweg von ca. 20 Minuten verlief die Route ganz normal. Kurz vor Ingolstadt entschied ich mich, noch einen Abstecher nach Gerolsbach zu unternehmen. Gerolsbach war eine von neun Tourstationen während meiner Fahrradgolftour im Juni. Ich machte zur Erinnerung noch schnell ein paar Fotos, spielte den Platz aber nicht, da ich in München erwartet wurde.

Am frühen Nachmittag erreichte ich dann München im Regen. Kaum stieg ich aus dem Auto, wurde das Wetter nach und nach besser. Winfried, mein Münchener Golffreund, hatte mich bereits mit Kaffee und Kuchen erwartet. Was für ein Service. Darüber hatte ich mich riesig gefreut. Letztendlich ließen wir den Tag gemütlich ausklingen, da bereits um 5 Uhr der Wecker für unser Spiel bei GolfCity klingeln sollte.

Tja, und so klingelte dann auch pünktlich um 5 Uhr der Wecker. Mein Gott, was hatte ich mir da bloß angetan? Draußen war es noch stockdunkel und ich fragte Winfried an der Kaffeemaschine, was wir denn schon um die Uhrzeit wollen? Es würde mindestens noch eine Stunde dauern, bis wir überhaupt einen Ball sehen würden. “Gemach, gemach”, so seine Antwort. Wir tranken erst einmal gemütlich unseren Kaffee und langsam dämmerte die Morgensonne langsam durch die dunklen Wolken. Nicht ganz pünktlich, aber glücklich, standen wir beide um 6:05 Uhr am ersten Abschlag in Puchheim.

Den Platz in Puchheim habe ich ja schon in meinem Blog während meiner Fahrradgolftour beschrieben. Was mir jedoch völlig neu war, ist die Tatsache, dass selbst um 8 Uhr noch keine sanitären Anlagen geöffnet hatten und dass es so früh morgens im August nahezu unmöglich ist, vernünftig Golf zu spielen. Wir hatten kaum die Bahn 1 verlassen, im übrigen hatte ich diese Bahn mit einem sehr guten Par abgeschlossen, verfolgten uns bis zum Ende unseres Spiels lästige Mücken. Das ließ insbesondere bei mir kein gutes Spiel zu. Wir versuchten zwar das Beste daraus zu machen und hatten unseren Spaß, aber den Score habe ich dann ab Bahn 3 nicht mehr gezählt. Total irre!

Um 8 Uhr war dann der Mückenspuk glücklicherweise vorbei und ich wurde von Thomas, einem weiteren Ex-Kollegen, vom Golfplatz abgeholt, um weiter auf die Hütte ins Zillertal zu fahren. Winfried blieb in München.

Ab auf die Hütte

In Taufkirchen haben wir dann Lutz, den dritten im Bunde, abgeholt. Wir deckten uns noch beim Bäcker und Metzger mit den letzten (so dachte ich) Lebensmitteln für das Wochenende ein und machten bereits am Tegernsee wieder eine Pause. “Weit sind wir ja nicht gekommen”, stieß es aus mir hervor. Thomas hatte um 10 Uhr noch einen geschäftlichen Call. Wir machten es uns also auf einem Parkplatz gemütlich und Lutz und ich besuchten den ersten Delikatessenladen im Ort, um uns etwas mit Schnaps einzudecken. Wir deckten uns mit einer leckeren Marille ein. Den Gin und Whiskey ließen wir stehen.

Kurzstopp am Tegernsee

Nach diesem Einkauf gingen Lutz und ich noch gemütlich im “ARAN” frühstücken, während wir auf ein Signal zum Weiterfahren von Thomas warteten. Nach gut einer Stunde machten wir uns dann endgültig auf den Weg nach Österreich. Aber was wäre unsere Reisegruppe nicht ohne eine weitere Pause? Bereits eine Stunde später in Zell am See legten wir den nächsten Stopp ein. Das Bier und noch etwas zum Knabbern fehlte noch. Wahnsinn, wie lange man sich für so ein Hüttenwochenende mit Einkäufen beschäftigen musste.

Schließlich erreichten wir am Nachmittag, noch deutlich vor dem Sonnenuntergang, die Hütte in Gerlosberg auf ca. 1.800m Höhe. Wir packten erst einmal gemütlich alle unsere Sachen aus und kühlten das Bier. Zum Glück hatte Thomas noch hopfenhaltige Kaltgetränke aus dem Altbestand im Kühlschrank, so dass wir schnell zum urigen und lustigen Teil übergingen. Gewandert wurde am heutigen Freitag jedoch nicht mehr.

Am Abend wurde noch gegrillt, das 8:2 der Bayern gegen Barcelona auf dem Laptop verfolgt und schließlich bis weit in die Nacht mit Bier und Schnaps das Würfelspiel 10.000 gespielt.

Mit Golfschläger auf die Karspitze

Bereits gegen 7 Uhr, also nach vielleicht 4-5 Stunden Schlaf, hörte ich bereits Thomas in der Küche. Was ich bisher nicht erwähnte: Thomas hatte neben uns auch noch seine 3 Hunde mit auf die Hütte genommen. Die brauchten nun etwas Auslauf und Futter. Da ich dachte, dass ich beim Frühstückmachen helfen konnte, war die Nacht nun für mich vorbei. Immerhin erhielt ich einen wirklich leckeren Kaffee und nur langsam kamen wir in die Gänge.

Der Morgen danach; Kaffee vor der Hütte

Das Wetter (bewölkt mit Aussicht auf Gewitter) motivierte uns auch nicht gerade, schnell zur Wanderung aufzubrechen. Es brauchte bis ca. 12 Uhr und einige Absprachen, wohin wir denn gehen wollten, ehe wir aufbrachen. Ich wollte unbedingt auf einen Gipfel, um einige interessante und spannende Fotos für Instagram zu schießen. Also entschlossen wir uns für eine Rundtour mit Gipfelkreuzbegehung! Von unserer Hütte aus ging es an der Rosenalm vorbei, über die Kreuzjochhütte, auf die Kreuzjochalm, wo wir eine Getränkepause einlegen wollten, auf die Karspitze auf 2.257m, dann zur Einkehr auf die Kreuzwiesenhütte und schließlich weiter zu unserer Hütte. Tja, der Plan war gut, die Infos aus dem Internet leider nicht. Dort war nämlich angegeben, dass sowohl die Kreuzjochhütte als auch die Kreuzjochalm geöffnet sein würden. Da wir uns für die obere Hütte (Kreuzjochalm) entschieden hatten, die jedoch leider geschlossen war, war das für eine Pause ohne Getränke ziemlich blöd. Die Begeisterung sank ziemlich rasant. Also hieß es nun, bis zur Kreuzwiesenhütte durchzuhalten. Immerhin gab es zwischendurch immer wieder die Gelegenheit, mit meinem Driver für coole Fotos zu posen und so vom zunehmenden Durst abzulenken:

Es war ein wirklich tolles Gefühl, nach über 2,5 Stunden auf dem Gipfel der Karspitze zu stehen. Zwar kannte ich den Gipfel bereits von früheren Wanderungen, aber diesmal hatten wir kein Getränk, dafür aber einen Driver dabei. So konnte ich endlich posen, was das Zeug hält und war von meinem bisherigen höchsten Abschlagspunkt total begeistert.

Wettertechnisch hatten wir weiterhin Glück, so dass wir trockenen Fußes gemütlich wieder den Gipfel abstiegen. Nach ca. 100 Höhenmetern bergab überfiel mich das Gefühl, dass mir irgendetwas fehlte … Handy, hatte ich! Brille, hatte ich auf! Die Jacke hatte ich an und das Cap war auf dem Kopf … Mist, ich hatte meinen Golfschläger oben am Gipfelkreuz liegen lassen. Nun hatte ich gedacht, dass Thomas Hunde zu etwas nützlich wären, aber die machten keine Anstalten, meinen Schläger von oben zu holen. Also ließ ich unsere Wandergruppe kurz allein und joggte noch einmal leichtfüßig wie eine Kuh, …äh Gams, den Berg hinauf. Nach knapp 20 Minuten hatte ich meine Wandergruppe wieder eingeholt. Unterwegs hielt ich bis zur letzten Einkehr immer wieder nach weiteren geeigneten Fotomotiven Ausschau.

Abschlag von der Skipiste

Nach einem ziemlich trockenen Schnitzel, aber einem leckeren Radler auf der Kreuzwiesenalm, ging es dann gemütlich wieder zurück zur Hütte. Dort angekommen, ließen wir uns alle erst einmal auf die Liegestühle und Bänke fallen und hielten ein ausgiebiges Nickerchen und erholten uns von der 5,5 Stunden-Tour, bevor ich noch eine ausgiebige Dusche nahm.

Am Abend gab es noch eine zünftige Brotzeit mit Bier und Würfelspiel, bevor es dann am Sonntagmittag wieder gemütlich zurück nach München und schließlich wieder in die Heimat ging.

Viele Grüße und bis zum nächsten Mal, bleibt fröhlich

Euer Dirk

Anbei noch einige Impressionen:

Comments

  • Olaf

    4 Jahren agoReply

    Schöner Bericht, aber wie um Himmels Willen kann man einen Driver liegen lassen… ?

    • 4 Jahren agoReply

      Das ist eine wirklich sehr gute Frage.
      Entweder war ich dehydriert oder ich hatte doch noch zu viel Alkohol im Blut ??
      Ich weiß es nicht.

  • SCHNIPPELTANTE

    4 Jahren agoReply

    DA FÄLLT MIR EIN,
    HATTEST DU AUF DEINER TOUR NICHT AUCH DEINE BRILLE AUF DER BANK
    VERGESSEN??
    MUSS MAN SICH SORGEN MACHEN??

    • 4 Jahren agoReply

      Zum Glück hatte ich das Fahrrad nicht vergessen ??

  • SCHNIPPELTANTE

    4 Jahren agoReply

    DU BIST EIN GLÜCKSMENSCH??
    DIE SONNE LASSE ICH HEUTE WEG, DIE HAST DU SOWIESO IM HERZEN??

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