Los geht´s am Golf-Club An der Pinnau
Um 6:30 Uhr klingelte der Wecker und ein neuer Golftag begann. Die letzten Tage hatte ich mich mit Alexander Schütt, dem Platzobmann vom Golf-Club An der Pinnau, abgestimmt. Ich wollte nämlich heute vor der offiziellen Startzeit und vor allen anderen Golfern auf den Platz. Die Kommunikation mit Alex lief super. Leider hat es zeitlich nicht zur gemeinsamen Runde gereicht. Das wollen wir aber demnächst einmal nachholen. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön, für die tolle Abstimmung und Organisation. Ich habe mich bei Euch rundum sehr wohl gefühlt.
Als ich mich gegen 7 Uhr zur Golfanlage aufmachte, war es noch nicht richtig hell und sehr nebelig. Das änderte sich auch nicht so schnell.
Am Golfclub angekommen, nahm ich den Parkplatz in der ersten Reihe, füllte mein Bagtag aus und suchte den ersten Abschlag. Ein Wegweiser vor dem Clubhaus half mir, mich zurechtzufinden. So kam ich an der Gastronomie, an der Driving Range sowie an freundlich grüßenden Greenkeepern vorbei, bis ich den A-Kurs erreichte.
Ich hatte heute die Möglichkeit, den alten, traditionellen A- und den moderneren C-Kurs (in 2010 eröffnet) zu spielen. Eine Übersicht aller Bahnen (quasi ein Birdiebook light) findet ihr am Ende dieses Beitrags.
Im Blindflug auf dem A-Kurs
Am 1. Abschlag hatte ich an die 150 – 170 Meter Sicht, was mich allerdings nicht davon abhielt, einfach mal mit dem Driver abzuschlagen. Ohje, das war keine gute Idee. Nachdem ich den ersten Ball zu weit links im Rough vermutete, schlug ich einen zweiten Ball hinterher. Eine Rakete, die vermutlich gleich im Wasserhindernis landete. Beide Bälle fand ich nicht wieder. Das fing ja schon mal gut an.
Bis zur fünften Bahn lief es dann aber ganz ok. Viele Baumreihen links und rechts kennzeichneten die Bahnen und begleiteten mich bis zu den Grüns. An Bahn A5 umgab mich dann eine so dicke Nebelschwade, dass ich meinen Ball schon wenige Meter nach dem Abschlag nicht mehr sehen konnte. Zum Glück schien ich den Greenkeeper nicht getroffen zu haben. Ich hörte im Dunst noch den röhrendem Motor des Traktors, mit dem er seine Arbeit erledigte.
Als ich mich ihm näherte, stimmten wir uns zur gemeinsamen Ballsuche ab. Wie nett! Schließlich fand ich den Ball direkt an einem Baumstamm. Was für eine blöde Lage. Erst Nebel, dann Baum, was soll`s, das ist Golf.
Als ich das Loch beendete, suchte ich im Nebel den 6. Abschlag. “Mein” Greenkeeper half mir erneut und zeigte in die entsprechende Richtung. Mein Gott, was der wohl von mir dachte. Egal.
Ich positionierte mich am 6. Abschlag, vorsichtshalber fragte ich den Greenkeeper dann doch, in welche Richtung ich abschlagen musste. Wir lachten. Gemeinsam. Ich verlegen über die Situation, er wohl eher über mich.
Sicht in Sicht
Zum Glück setzte sich nun nach und nach die Sonne durch. Der blaue Himmel war zu sehen, so dass ich an Loch 7 entschied, ein paar Selfies für meine Instagram-Follower zu schießen. Hinter mir waren noch keine Flights sichtbar, so dass ich genügend Zeit dazu hatte.
Schließlich hatte ich dann die ersten 9 Löcher gesund und ohne mich verlaufen zu haben gespielt. Ich war grundsätzlich total vom Zustand der Fairways, der Greens und der Freundlichkeit der Greenkeeper begeistert. Der Platz machte wirklich Spaß.
Ich verließ den A-Kurs und fand das richtungsweisende Schild zum C-Kurs. Doch bereits nach wenigen Metern kam ich an eine Gabelung, bei der es links zu einem weiteren Kurs ging und geradeaus in Richtung Gastronomie. War das links nun also der B- oder der C-Kurs? Hier fehlte mir ein weiteres Hinweisschild. Ich fragte mir entgegenkommende Golfer nach dem C-Kurs. Alle, sehr nett und freundlich, beschrieben mir den Weg: An der Gastronomie vorbei, die Straße querend und den Bauernhof links liegen lassend und dann sollte ich nach 100 Metern ankommen. Tja, tatsächlich, so war es. Hätte ich mich an den Hinweisstein vor dem Clubhaus vom frühen Morgen erinnert, wäre ich auch selbst darauf gekommen. Nun gut.
Auf dem C-Kurs
Nach wenigen Gehminuten erreichte ich also den C-Kurs. Wie erholsam es dort war, die Sicht war gut und ich hatte wieder richtig Lust auf den nächsten Abschlag.
Der C-Kurs war so ganz anders als der A-Kurs. Als ich an Bahn C1 ankam, hatte ich eine tolle Übersicht und einen freien Blick über die Anlage. Man sah deutlich, dass es sich um den neueren Teil der Anlage handelte. Es gab viel weniger Bäume und die Bahnen waren breiter angelegt. Ich empfand dieses Wechselspiel zwischen alter und neuer Anlage als äußerst angenehm und hatte den Eindruck, als würde ich auf zwei unterschiedlichen Anlagen spielen. Ich war überrascht, dass ich ganz allein auf dem C-Kurs unterwegs war, bis ich mich daran erinnerte, dass man heute den C-Kurs nur in Verbindung mit dem A-Kurs spielen konnte. Die Kombination der zu spielenden Kurse wechseln nämlich. So war es klar, dass ich auch auf diesem Kurs der Erste war und so genoss ich die Ruhe auf dem Platz. Ich konnte mich in meiner Schlägerwahl und meiner Technik komplett ausprobieren.
Wer nun denkt, dass es aufgrund der weiten, freien Fläche leichter wäre, hier zu spielen, der täuscht sich. Dieser Kurs ist nicht zu unterschätzen. Hohe Roughs und immer mal wieder Wasser zwingen den Golfer zum achtsamen Spiel. Die Bunker sind wirklich sehr tricky und umfangreich angelegt. Direkt an Bahn C1 kann man sich austoben. Das ist die längste der 9 Bahnen, ein Par 5 mit 495 Metern Länge vom gelben Abschlag. Tja, und ich landete mal wieder links im See, also zum Glück nicht ich, sondern mein Ball. Tatsächlich hatte ich irgendwann mit dem Zählen meiner verlorenen Bälle aufgehört. Mir kam es so vor, als hätte ich auf den hinteren 9 Loch viel mehr mit Bunkern zu tun, als auf den ersten 9 Loch. Aber vielleicht hatte ich die Bunker auf dem A-Kurs aufgrund des Nebels auch nur nicht gesehen. Die Bunker lachten mich so intensiv an, dass sie auch meine Kreativität anregten. Schließlich hinterließ ich meinen Insta-Hashtag, machte ein Foto und hinterließ den Bunker natürlich wieder tadellos.
Die nächsten Bahnen ließen sich ebenfalls sehr gut spielen. Der Platz zeigte sich, wie auf dem A-Kurs, in einem hervorragendem Zustand. Die Fairways grün und saftig und die Grüns mit äußerst wenigen Pitchmarken. Das begeisterte mich sehr.
Nach über 5 Stunden hatte ich die Anlage schließlich vollständig überquert. Das klingt ganz schön lang, aber bei so vielen Fotos und so vielen Ball-Such-Stopps, war es ja auch nicht anders zu erwarten.
Mein Fazit
Ich ziehe für diese Anlage auf jeden Fall ein absolut positives Fazit! Top Anlage! Wer diesen Platz noch nicht gespielt hat, sollte es auf alle Fälle tun. Sehr gepflegte Fairways, klasse Grüns, die durch leichte Breaks, nicht einfach zu spielen sind. Anbei ein kurzer Auszug von der clubeigenen Homepage:
Hier finden Sie alles, was Sie wollen: Golferlebnis und Natur pur! 18 Löcher des Ursprungsplatzes mit gepflegten Fairways, einem alten gewachsenen Baumbestand, dem Flusslauf der Pinnau und vielen Teichen. Diese Bahnen versetzen den Spieler in eine schöne Parklandschaft und sind nicht nur sehr sehenswert, sondern auch genauso spielenswert.
Daneben sind seit Mai 2010 weitere neun Löcher aus der Feder des bekannten Golfplatzdesigners David Krause hinzugekommen. Eine wilde Dünenlandschaft, große Grüns, satte Fairways. Ein Gefühl wie auf Sylt gerade nördlich der Hansestadt Hamburg. Dazu Kurzum: Wer das verpasst, hat was verpasst!
Das kann ich so bestätigen. Auf alle Fälle hat es sehr viel Spaß gemacht und ich werde nicht das letzte Mal dort gespielt haben. Naja klar, den B-Kurs muss ich ja auch noch spielen.
Anbei nun noch ein paar allgemeine Infos zum Platz, mein gesammeltes “Birdiebook”, sowie noch ein paar letzte Impressionen in Bild und ohne Ton.
Ich hoffe, das Lesen hat Euch etwas Spaß gemacht und Ihr seid bald wieder dabei, wenn ich auf einer neuen Anlage spiele.
Lasst es Euch gut gehen, viele Grüße und bleibt fröhlich!
Euer Dirk
Der Golf-Club An der Pinnau zählt rund 1.300 Mitglieder.
Es spielt gemischtes Publikum auf der 27-Lochanlage. Es gibt einen A-, B- und C-Kurs mit jeweils 9-Loch. Zwei der drei Kurse sind zusammen als 18-Lochkurs und ein Kurs als 9-Lochkurs zu spielen. Die Kombination der Kurse (A,B,C) für die 18-Loch Runde ist vom Club festgelegt, wechselt und ist vor dem Start zu erfragen.
Coronabedingt muß die Startzeit reserviert werden. Das kann sich aber jederzeit ändern.
Der Platz liegt zum Teil in den flachen Pinnau-Niederungen und zum Teil auf schwach gehobenen Geestbereichen. Auf den Kursen A und B ist alter Baumbestand erhalten mit bis zu 40 Jahre alten Neuanpflanzungen kombiniert und ergeben so das Bild einer Parklandschaft. Der C Kurs ist vergleichbar mit einem schottischen Linkskurs. Wird allerdings mehr und mehr durch aufwachsende Vegetation „begrünt“.
Der Schwierigkeitsgrad liegt bei 7 (1 leicht / 10 schwer).
Golfcarts sind reservierbar.
Kosten für eine Greenfee beträgt derzeit bei 18-Loch: 75,00 EUR, aber gerne erfragen, da es verschiedene Spezialtarife gibt. Eine Gastronomie mit italienischer Küche ist vorhanden.
Weitere Infos: www.pinnau.de
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