Zur Vorbereitung auf meine Fahrradtour von Golfclub zu Golfclub ab 16.06. habe ich ein Trainingslager im Spessart eingelegt. Wie im vergangenen Jahr traf ich dort Winfried, mit dem ich einige Runden auf unterschiedlichen Plätzen spielen konnte. Zum Glück konnten wir beide einen beruflichen Hintergrund für diese Reise nutzen, um uns über das Wochenende zu treffen. Glück muss man haben.
Noch zwei Tage vor unserer Anreise hatten die Wetteraussichten nichts Gutes für uns vorhergesagt. Aber man soll es nicht glauben, wir hatten vom ersten Tag an wunderbares Golfwetter, so dass wir nicht ein Mal den Schirm oder unsere Regenjacken auspacken mussten.
Gut Hühnerhof
Kaum angekommen, haben wir uns den 9-Lochgolfplatz vom Gut Hühnerhof vorgenommen. Für eine schnelle Abendrunde ist der leicht hüglige Platz mit tollem Ausblick in den Spessart hervorragend geeignet. Wobei man dann doch fast zwei Stunden unterwegs ist, wenn man es gemütlich angeht. Die Bahnen 1 und 2 laden noch dazu ein, etwas Kraft zu tanken, denn bereits vom Green der Bahn 3 zum Abschlag der Bahn 4 geht es schon mal ganz schön bergauf. Richtig aus der Puste waren wir dann oben am Abschlag der Bahn 6. Wir waren ganz schön am Schnaufen und es zeigte sich, dass vor allem ich noch einiges an Training vor mir habe, bevor ich meine lange Tour starten kann. Immerhin kam ich mit einem Par und zwei Birdies einigermaßen über die Runde und auch Winfried war mit drei Birdies für den Anfang sehr zufrieden. Die Anlage ist übrigens absolut empfehlenswert und ein lohnenswerter Einstieg für die weiteren Plätze.
Golfclub Bad Orb-Jossgrund
Am nächsten Tag nutzten wir unseren freien Vormittag, um einen weiteren Platz zu spielen, den wir bereits aus dem vergangenen Jahr kannten. Golfclub Bad Orb-Jossgrund. Wer es hügelig und abwechslungsreich mag, der ist hier bestens aufgehoben. Wir lieben diesen Platz und haben ihn für uns zum Lieblingsplatz im Spessart erkoren.
Den Tiefschlag erlebte ich, zur Erheiterung von Winfried, gleich an der Bahn 1. Ein super Probeschlag gab mir ein sicheres Gefühl für die 128 m lange Bahn, die leicht bergauf führt. Das Loch wird von einem Bunker links vorn und einem Bunker rechts hinten verteidigt. Entspannt und locker stand ich am Abschlag, holte aus und drosch den Ball mit meinem 8er Eisen im 90-Gradwinkel direkt ins Gebüsch. Ernüchterung. Ich vernahm ein leichtes und sanftes „pruuusten“ hinter meinem Rücken und sah, wie sich Winfried das Lachen nicht verkneifen konnte. Klar, andersrum wäre es mir ja wahrscheinlich genauso gegangen. Zum Glück wurde das ganze Spiel danach deutlich besser. Den Höhepunkt erlebten wir an Bahn 5. Das Loch ist nur 163m lang. Dennoch hat es aufgrund einer tiefen Senke seine Schwierigkeit. Sowohl Winfried als auch ich lagen lediglich einen Meter von einander entfernt und in guter Par-Distanz zum Loch. Schaut Euch gern das Video an!
Der Platz in Bad Orb ist wirklich schön. Wir genossen die Aussicht in den Spessart und waren einigermaßen entspannt unterwegs. Wir ließen unterwegs insgesamt zwei Flights durch. Jede Pause war uns willkommen und Winfried nutzte diese regelmäßig mit dem Vernichten eines Marsriegels. Genervt hat uns ab der Bahn 10 jedoch der Flight, der nicht vorgelassen werden wollte, aber uns die Bälle in die Hacken gespielt hatte, obwohl wir noch Mitten auf dem Fairway standen. Zum Glück hatten wir die älteren Herren dann ab der Bahn 13 dann abgehängt. Am Ende konnte ich 5 Pars und 4 Bogeys zählen und Winfried hatte immerhin eine Bahn Par und 6 Bogeys gespielt. Damit beendeten wir sehr zufrieden unsere Runde. Die Anlage ist absolut empfehlenswert!
Am Abend spielte ich allein noch eine schnelle Abendrunde auf dem 9-Lochplatz vom Gut Hühnerhof. Jedoch ließ die Konzentration merklich nach und so ließ ich mir unterwegs mein gekühltes Bierchen schmecken.
Golf-Club Spessart
Am Samstagmorgen fanden wir uns dann in Bad Soden-Salmünster ein. Dort ist der Golf-Club Spessart beheimatet. Auch dieser Platz ist sehr hügelig angelegt, was die Landschaft im Spessart schon naturgemäß mit sich bringt. Gestört haben uns nur die teilweise langen Wege zu den einzelnen Löchern. Insbesondere der Übergang vom Loch 11 zur 12 sei hier erwähnt. Zwar ging es von der Bahn 11 ordentlich bergab, aber am Ende musste das natürlich auch alles wieder bergauf gespielt werden. Die ersten 9 Löcher waren sehr schön und abwechslungsreich, aber so richtig gut kamen wir auf der Anlage nicht ins Spiel. Interessant war, dass ich mit den vorderen Löchern besser klar kam und Winfried dann mit den hinteren 9 Löchern. Wir beide hatten jedoch den Eindruck, dass die letzten 9 Löcher nicht ganz so abwechslungsreich waren und nachträglich angelegt wurden. In der Vereinschronik ist auch nachzulesen, dass die letzten 9 Löcher 11 Jahre später hinzukamen. Dabei handelt es sich um sehr lange Bahnen, die für uns gefühlt, wie Autobahnen, lediglich geradeaus verlaufen. Tatsächlich können wir uns auch an kein spieltechnisches Highlight erinnern. Vielleicht waren wir von den beiden Tagen zuvor auch schon etwas schlapp. Immerhin kam ich noch insgesamt auf 2 Birdies und 6 Bahnen, die ich par gespielt habe. Insgesamt ist es eine schöne Golfanlage! Anbei ein paar Impressionen.
Nach der Runde im Golf-Club Spessart waren wir ganz schön erledigt. Wir brauchten danach einige Zeit, um uns für eine Location zum Abendessen zu entscheiden. Doch wir wurden fündig:
Nach der Runde im Golf-Club Spessart waren wir ganz schön erledigt. Wir brauchten danach einige Zeit, um uns für eine Location zum Abendessen zu entscheiden. Schließlich haben wir uns für eine Burgerbude entschieden. Der Ortsname ließ jedoch etwas anderes vermuten.
Aschaffenburger Golfclub
Tja, und dann war es auch schon wieder so weit. Die Tage vergingen wie im Fluge und nun sind wir auch schon wieder am letzten Tag für eine 18-Lochrunde. Leider erlebte ich hier in Aschaffenburg einen richtigen Einbruch. Sowohl konditionell als auch konzentrationstechnisch lief es für mich auf der Anlage vom Aschaffenburger Golfclub nicht gut. Während Winfried vor unserer Runde den Wunsch äußerte, heute zwei gute Schläge und ein Par spielen zu wollen, wollte ich den Platz einfach nur genießen.
Immerhin realisierte sich Winfrieds Wunsch gleich an der Bahn 1. Mit zwei wunderbaren Schlägen lag er schnell an der Fahne und lochte mit einem Par ein. Eigentlich war damit für Winfried die Runde mit großer Zufriedenheit gelaufen. Da war ich noch gar nicht so richtig wach. Ich kam auch hier, wie gestern, nicht so richtig ins Spiel. Lediglich an der kurzen Bahn 3 (142m – Par 3) zeigte ich mein Können. Denn ich lag mit dem Abschlag an der Fahne und konnte schließlich die Bahn mit einem Par beenden. Danach habe ich wie ein Anfänger gespielt. Die Platzstruktur hoch und runter kurze Doglegs usw. haben mich als Longhitter nicht so richtig ins Spiel gebracht. Die Bahnen haben mich zermürbt und meine Motivation sank von Bahn zu Bahn. Der Frust saß tief. Wenn ich auf meine Scorekarte schaue, weiß ich im Nachhinein gar nicht, wie ich am Ende auf 7 Bogeys und ein Par gekommen bin. Ich hatte diese Runde nicht in guter Erinnerung. Fast am Ende, auf Bahn 17, zeigte Winfried mit einem vollendeten Putt aus 8-9 Metern noch einmal einen ganz großartigen Schlag. Das war wirklich ganz großes Kino. So kam er insgesamt auf 3 Pars. Er zufrieden, ich unzufrieden … so beendeten wir den Golftag. Wir genossen im Anschluss an Bahn 18 noch eine leckere Bratwurst und zogen von dannen. Schöne Anlage!
Es war mal wieder kurz und knackig, aber in jedem Falle wieder sehr schön und kurzweilig. Wir hatten mal wieder 4 intensive Golftage, die einem alle Emotionen von höchstem Glücksgefühl bis tief frustriert abverlangt haben. Hervorzuheben war das tolle Wetter, das eigentlich ganz anders angekündigt war sowie die Bratwurst im Aschaffenburger Golfclub. Ok, so manch gut gespielte Bahn wäre ebenfalls hervorzuheben. Alles in allem war ich jedenfalls danach reif für eine Pause. Die sehr hügelige Landschaft bin ich als Nordlicht halt nicht gewöhnt. Ich bin schon sehr auf meine nächste Anlage gespannt. Vermutlich wird das in Vorbereitung auf meine Tour der Golfclub Büsum oder der Golfclub Schloß Breitenburg sein. Dazu dann später mehr.
Euer Dirk
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