Der Montag
Am 31.05. war es wieder soweit. Eine neue Fahrradtour stand an. Diesmal sollte es noch weiter in den Norden gehen. Seit fast einem Jahr stand ich mit dem Golfclub Büsum in Kontakt, um eine Fahrradtour an die Nordsee durchzuführen. Ich wollte mal sehen, wie es ist, dort zu golfen, wo andere Urlaub machen. Mittlerweile bin ich in der Organisation meines Gepäcks schon reichlich geübt und so begann ich erst am Sonntagnachmittag, mein Reisegepäck zusammenzusuchen.
Am Montagmorgen ging es los. Meine Startzeit in Büsum war ja erst am nächsten Tag und so brach ich nicht ganz so früh auf wie gewohnt. Es lagen rund 100 Kilometer bis zu meinem Übernachtungsziel vor mir. Ich kam keine 5 Kilometer weit, bevor ich von mehreren auf dem Fahrrad- und Gehweg stehenden Mülltonnen aufgehalten wurde. Das nahm ich als Einzelhindernis erst einmal so hin und machte kein Foto vom ersten erzählenswerten, kleinen Zwischenfall. Aber bereits kurz darauf stellte sich mir ein weiteres Hindernis in den Weg: Kanalarbeiten. Die Durchfahrt war gesperrt. Also rangierte ich mein Rad mit dem vollgepackten Anhänger drumherum. Das war mir nun doch ein Foto wert, da ich damit die Vorahnung verband, weiteren Hindernissen zu begegnen. Tatsächlich haben mich dann bis nach Elmshorn eine gemütlich radelnde Fahrradfahrerin sowie eine Fahrradbaustelle in meiner zügigen Durchfahrt gebremst.
Dafür hatte ich bei meiner kleinen Frühstückspause in Itzehoe schon wieder etwas zu erzählen. Meine Eltern hatten so richtig gut aufgetischt, mit Ei, Brötchen, leckerem Kaffee und vielem mehr. Irgendwie fiel es mir schwer, nach einer gemütlichen Stunde weiterzufahren. Meinen Akku hatte ich kurz zwischengeladen und so ging es dann voller Energie weiter. Ich freute mich sehr, dass mich mein Vater noch bis zur Grünentaler Hochbrücke (Nord-Ostsee-Kanal) radelnd begleitete. Man ist sonst schon manchmal ziemlich einsam auf dem Fahrrad. Allerdings trat er gleich so sehr in die Pedale, dass ich mit meinem Gepäck kaum hinterher kam.
Am Nachmittag erreichten wir den Nord-Ostsee-Kanal. Bei blauem Himmel zeigte sich mir von der Hochbrücke eine wundervolle Landschaft. Ich machte ein paar Fotos, wartete noch auf ein, zwei Schiffe und nahm nach rund einer Stunde Pause wieder Fahrt für die letzten 25 Kilometer auf. Wie doch die Zeit verging. Kurz vor 17 Uhr kam ich dann in Stelle-Wittenwurth an, wo mich Friedel bereits mit einem kühlen Bier erwartete. Das war jetzt genau das Richtige. Danach nahm ich eine Dusche, sortierte meine Klamotten und genoss den restlichen Abend am Grill.
Der Dienstag
Am Dienstag klingelte der Wecker bereits um 6 Uhr. Vor mir lagen an die 20 Fahrradkilometer bis Büsum. Wir hatten für 8:30 Uhr unsere Startzeit eingebucht und daher musste ich spätestens um 6:45 Uhr abfahren. Schließlich wollten wir uns vor dem Abschlag noch mit ein paar Bällen einschlagen. Das hat alles hervorragend gepasst. Pünktlich hatte ich meine Sachen gepackt, mich aufs Fahrrad geschwungen und ohne Frühstück und Kaffee erreichte ich gegen 7:45 Uhr mein Ziel: Golfclub Büsum-Dithmarschen. So blieb mir etwas Zeit, mich zu lockern und mich kurz für unsere 18-Lochrunde auszuruhen. Friedel kam auch pünktlich um 8 Uhr ums Eck. Und wie toll, er hatte uns je zwei Brötchen für die Runde vorbereitet. Hmmm, darüber freute ich mich sehr. Leider war, anders als gedacht, die Range gesperrt. Nun gut, wir begannen unsere Runde also, ohne uns einzuspielen.
Die Golfanlage “Golfclub Büsum-Dithmarschen” zählt knapp 1.000 Mitglieder.
Es spielt gemischtes Publikum auf dem 18-Lochplatz.
Während Corona ist eine Startzeitenreservierung erforderlich.
Der 18-Lochplatz ist flach und durch die Marschenlandschaft wenig schattig bewachsen. Er liegt schön gelegen direkt am Nordseedeich.
Die Platz hat einen mittleren Schwierigkeitsgrad von 5-6 (1 leicht / 10 schwer).
Golfcarts sind reservierbar.
Kosten für eine Greenfee betragen derzeit bei 18-Loch:
Mo.-Fr. 65,00 €, Sa.+So. 75,00 € (18-Loch)
Eine Gastronomie mit Terrasse ist vorhanden.
Weitere Infos: www.gc-buesum.de
Aus Friedels Erinnerung heraus gingen wir zur vermeintlich ersten Bahn. Allerdings hatte sich in der Vergangenheit die Bahnreihenfolge geändert und so standen wir auf einmal beim Abschlag der Bahn 13. Man gut, dass wir uns nicht eingespielt und somit Zeit hatten, uns auf die Suche nach dem ersten Abschlag zu machen. Pünktlich um 8:30 Uhr, erfolgte dann der erste Abschlag … von Friedel … in die Büsche.
Der Platz bzw. die ganze Anlage ist hervorragend in Schuss. Die Fairways sind klasse ausgemäht und die Grüns ohne Fehl und Tadel. Da haben die Greenkeeper wirklich tolle Arbeit geleistet. Ich war vom Platz direkt hinter dem Deich total beeindruckt. Obwohl alle Bahnen sehr flach liegen, sind sie abwechslungsreich und haben hier und dort so ihre Tücken. Man muss schon konzentriert spielen. Wir hatten einen tollen Tag erwischt. Blauer Himmel und strahlender Sonnenschein begleitete uns bis zum Spielende am frühen Nachmittag.
Anbei noch einige schöne Impressionen vom Platz:
Es gibt auf dem Platz in Büsum viele Sitzmöglichkeiten (Bänke und Strandkörbe), aber leider kaum schattige Pausenplätze. Das war für uns schon recht anspruchsvoll und im Sommer kann das sicher auch sehr anstrengend werden. Aber gut, an der Nordsee hat es ja auch nicht regelmäßig 35 Grad und in der Regel weht immer eine mindestens leichte Brise.
So haben wir uns an Bahn 13 eine kleine Pause gegönnt und ließen uns im gemütlichen Strandkorb nieder. Hier überlegt sicher der ein oder andere, ob er die Runde beendet oder ob man die letzten 6 Bahnen noch spielt, denn der Abschlag liegt direkt im Zugang zur Gastronomie. Wir haben natürlich durchgehalten und spielten die letzten Bahnen noch. Schließlich war ich auf dem Platz zum ersten Mal unterwegs und wollte mir schon ein Gesamtbild davon machen.
Insbesondere nach der langen Bahn 18 (481 Meter Länge) waren wir echt geschafft und hatten uns ein Bierchen im Anschluss an unser Spiel verdient. Hier noch ein paar weitere Eindrücke von der Anlage in Büsum:
Tja, die meisten Golfer nehmen nach dem Spiel ihre Golfklamotten, legen sie ins Auto und fahren nach Hause. Ich hingegen schloss mein Fahrrad auf und schwang mich darauf. Ok, mein Bag mit den Schlägern hatte ich Friedel überlassen, es durfte im Auto mit nach Hause fahren. Für mich hieß es noch einmal 5 Stunden strampeln.
Anders als auf der Hinfahrt über die Grünentaler Hochbrücke, über Albersdorf und Ostrohe, nahm ich nun die Route über Meldorf und querte den Nord-Ostsee-Kanal mit der Fähre in Hochdonn. In Itzehoe machte ich bei meinen Eltern noch eine kurze Pause, lud meine Kohlenhydratakkus, aber auch meinen Fahrradakku auf und fuhr dann gemütlich nach Hause. Glücklich und geschafft erreichte ich gegen 21 Uhr meine Badewanne. So eine lange Tour hatte ich bisher noch nie unternommen, aber es hat richtig Spaß gemacht. Zwei Tage später tat mir der Hintern auch gar nicht mehr so weh und ich mache mir gerade schon wieder Gedanken über meine nächste Tour. Darauf könnt Ihr schon wieder gespannt sein.
Euer Dirk
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