Hotel Budersand – Golfclub Morsum / Sylt – Rellingen
18 Löcher / 8,04km golfen/ 32km radeln
Der gestrige Tag endete noch sehr aufregend. Als ich im Hotel ankam, hatte ich die böse Vermutung, dass ich meinen Fahrradschlüssel auf dem Golfplatz Budersand verloren haben könnte. Zumindest war er weg. Am Abend lehrte ich alle meine Taschen, durchwühlte alles, aber nichts. Der Fahrradschlüssel war wichtig für mich, denn damit konnte ich meinen Akku arretieren und natürlich mein Fahrradschloss öffnen. Ich wurde ganz hektisch. Jemand musste mir von Zuhause meinen Ersatzschlüssel nach Hörnum bringen. Alles war eingeleitet, für meinen Vater hatte ich sogar schon eine Bahnfahrkarte gekauft und meine Frau hatte den Schlüssel am sehr späten Abend noch 40 Kilometer zu ihm gebracht. Irgendwann gegen 24 Uhr kam ich auf die sinnvolle Idee, die mir einige Zeit vorher auch schon meine Frau entgegengebracht hatte, dass ich alle meine Schläger aus dem Bag nehmen würde und alles im wahrsten Sinn des Wortes auf den Kopf stellen sollte. Und siehe da, kurz nach 0:30 Uhr, als alle schliefen, war der Schlüssel wieder da. Er fiel aus meinem Bag. Ihr glaubt gar nicht, wie glücklich und erleichtert ich war. Mir fielen ganze Steinbrocken vom Herzen. Ich habe noch lange wachgelegen. Bis 2:00 Uhr nachts habe ich noch WhatsApp-Nachrichten mit der Familie ausgetauscht. Und das, obwohl ich doch endlich hätte mal ein bisschen ausschlafen können, denn der Wecker war erst auf 7:45 Uhr gestellt.
10. Runde: Golfclub Morsum Auf Sylt e.V
Der Tourtag 5 sollte ein entspannter Abschlusstag werden. Ich hatte nur den Golfclub Morsum auf dem Programm, bei dem ich keine Startzeit brauchte. Ich konnte also starten, wann ich wollte. Meine Mutter schrieb mir, dass sich mein Vater, trotz Auffinden meines Fahrradschlüssels, auf den Weg nach Sylt gemacht hatte. Darüber freute ich mich. Das war mein dritter Tag, an dem ich etwas Begleitung hatte.
Ich genoss erst einmal das wunderbare Frühstück im Hotel Budersand. Das Büffet ließ keine Wünsche offen. Schade, dass ich es nicht gestern schon in Anspruch nehmen konnte. Die Auswahl an leckeren Dingen war gigantisch. Dieses Hotel steht ab sofort an Nummer 1 auf meiner „Welcome back-Liste“.
Gegen 9 Uhr checkte ich aus und das Gefühl, den Fahrradschlüssel, ins Schloss stecken zu können, war toll.
Als ich nach gut 27 Kilometern den Golfclub in Morsum erreichte, war mein Vater schon da. Die Sonne schien, aber der Wind war böig und kalt. Mein Vater übergab mir meinen Ersatzschlüssel würdevoll. Wir mussten ganz schön lachen. Was für eine Geschichte. Danach packte sich mein Vater mein Golfgepäck und warf es sich über die Schultern, um mit mir die ersten 9 Löcher gemeinsam zu gehen. Das war eine sehr schöne Abwechslung, denn es war das erste Mal, dass er mich auf dem Golfplatz begleitete.
So zogen wir unsere Bahnen, die nicht wirklich spektakulär waren. Weder von meinem Ergebnis, noch von der Platzstruktur. Die Anlage ist ziemlich einheitlich gehalten. Viele lange Bahnen geradeaus. Die Grüns wurden gerade gesandet, was das Spiel für mich in diesem Moment nicht verbesserte. Schön ist allerdings immer wieder der Blick auf das Wattenmeer.
Nach 9 Loch entschieden wir uns für eine Kaffeepause. Danach machte ich mich zum Endspurt alleine auf die letzten 9 Bahnen.
Mir tat mittlerweile wirklich alles weh. Der Hintern, die Füße, die Oberschenkel, der Nacken und die Schultern. Fünf Tage durchgehend Sport, allein gestern fast 14 Stunden ununterbrochen. Das zerrte nun echt an meinem Körper.
Pünktlich um 14:40 Uhr erreichte ich das Clubhaus freudestrahlend.
Ich hatte es geschafft: 5 Tage – 10 Golfplätze mit dem Fahrrad bereist. Was für ein geiles Gefühl. Es fiel einiges von mir ab. Das Schönste war aber, dass ich bereits gestern Abend mein Spendenziel von 1.000,- € zugunsten der NCL-Stiftung erreicht hatte. Es kann aber gerne noch weiter gespendet werden.
Der Golfclub Morsum Auf Sylt e.V. – Ein exklusiver Club! Gerade mal 220 Mitglieder, meist Hamburger Industrie- und Medien-Adel, gehen hier ein und aus. Gastspieler können zwar nach vorheriger Anmeldung abschlagen, müssen aber erst im Clubsekretariat die ‘Gesichtskontrolle’ bestehen. Nach der Erweiterung von 9-Loch auf 18 Löcher wurde die wundervolle Natur der Morsumer Salzwiesen architektonisch noch besser in die Natur eingebettet. Auch als Gastspieler kann man sich hier einen Tag lang als privilegiertes Mitglied fühlen. Ganz entspannt und ohne Zeitdruck treibt man den Golfball über die welligen Fairways. Immer wieder öffnet sich der Blick über den Deich aufs funkelnde Wattenmeer. Mit seinem alten Baumbestand und der hügeligen Deichlandschaft zeigt der Platz ein stückweit auch die urtypische Seite der Insel. Es ist keine Seltenheit, dass Fasane oder Rehe die Spielbahn kreuzen. Durch den Wind und die vielen Wasserhindernisse stellt der Platz auch für tiefe Handicaps eine Herausforderung dar. Gäste werden um Anmeldung gebeten. Mitglieder benötigen keine Startzeiten und haben im Spielbetrieb Vorrang. Im kleinen reetgedeckten Clubhaus findet eine ganzjährige Bewirtung statt. Als Spezialitäten des Restaurant Golfclub Morsum auf Sylt gilt das traditionelle Krabbenbrot mit Spiegelei und der hausgemachte Kuchen.
Mein Vater und ich radelten nun die zwei Kilometer zum Bahnhof und wurden fast vom Zug stehengelassen. Wir standen am Zugeende und die Türen waren entweder defekt oder aber nicht für Fahrräder mit Anhängern geeignet. Wir rannten mehr als wir gingen mit all unserem Gepäck von Tür zu Tür. Der Zugführer rief schon etwas unfreundlich, dass wir uns beeilen sollten. Ich fiel fast zweimal über mein Fahrrad und den Anhänger. Am Ende haben wir es dann doch geschafft.
Als ich im Zug saß, erlebte ich zum ersten Mal nach 5 Tagen totale Entspannung. Zwar merkte ich jeden Muskel, doch ich wurde müde und leise. Mein Vater verließ den Zug in Itzehoe und ab jetzt genoss ich den Moment, nichts tun und nichts leisten zu müssen.
Ich freute mich auf mein Zuhause, auf ein heißes Bad und mindestens einen Tag: Füße hoch!
Fazit Tourtag 5:
Fahrradkilometer: 32
Golfclub Morsum Auf Sylt e.V. gelaufene Kilometer: 8,04 / 18 Loch – Score 99
Ich danke allen Beteiligten, meinen Sponsoren, den Clubs, Hotels, allen Unterstützer*innen und Spender*innen – DANKE!!!!! Es war ein tolles Erlebnis!
In diesem Sinne bis hoffentlich bald!
Euer Dirk
Renate Eichler
Ich freue mich ,für ein so sympathischen Menschen,das sie es geschafft haben und bei und zu Gast waren in St.Michaelisdonn.
LG
dirk.beyer
Liebe Frau Eichler, ganz lieben Dank für Ihre netten Worte. Es war mir ein Vergnügen. Ich habe mich bei Ihnen unter so vielen netten Menschen sehr wohl gefühlt! Meine Spendenaktion läuft tatsächlich noch bis zum 31.05.2024, aber ich habe meinen Spendenziel von 2.000,- Euro heute überschritten. Das ist großartig, auch Dank so netter Menschen, wie Ihnen. Im August geht es mit einer neuen Aktion weiter. Schauen Sie gerne immer wieder mal hier auf meine Website. Dann steht ein neuer Weltrekordversuch an, …natürlich für den guten Zweck! Herzliche Grüße, Dirk Beyer